Freitag, 25. September 2015

Een prachtig dag :D

Obwohl ich noch nicht lange hier bin, muss ich sagen, dass heute der beste Tag war, seit ich hier angekommen bin!
Heute morgen nach dem Aufstehen hab ich Tee gekocht und für Lisa Frühstück zubereitet. Anschließend habe ich wieder Dana geholfen, um dann mit ihr und Sophia zu frühstücken. Nach dem Frühstück hab ich noch schnell die Toiletten geputzt und om half negen uur (halb 9), sind Melinda, Dana, Sophia und ich zum Schwimmbad gefahren. Dort haben wir die Leute aus dem Manna getroffen. Nach dem wir den Huisgenoten beim Umziehen geholfen haben, ging's schwimmen und es war wundervoll! Die Huisgenoten haben sich total gehen gelassen uns sind mit uns durchs Wasser gehüpft, haben mit uns Ball gespielt und Quatsch gemacht (= leider war die Zeit im Schwimmbad aber viel zu kurz, weshalb ich mich um so mehr auf nächste Woche freue (= 

Bis 16 Uhr hatte ich wieder Mittagspause, dann kamen die Huisgenoten heim, wir haben zusammen Tee getrunken und einen Keks gegessen. Anschließend habe ich Kartoffeln geschält und Sophia und Dana haben zusammen Karotten geschnitten. Dana hat sich zwischendurch immer mal wieder ein Stück Karotte zum Naschen in den Mund geschoben und mir bedeutet, dass ich nichts sagen soll, Maja, die Assistentin, die in dem Moment gearbeitet hat, hat mitbekommen, dass ich deshalb gelacht hab und gefragt, warum, ich hab ihr gesagt, dass ich ihr das nicht sagen kann und Dana meinte auch, dass es ein Geheimnis sei. Maja hat sich beschwert, dass das nicht nett sei, dass wir ihr nichts erzählen, Dana hat sich dafür entschuldigt, aber trotzdem dicht gehalten :D 

Während des Abendessen durfte Felix ausnahmsweise bei uns sitzen, so saßen wir zu acht am Tisch und Dana und Felix haben sich die ganze Zeit gegenseitig veräppelt, was uns Anderen EINIGES zu Lachen gab.

Nach dem Abendessen habe ich mit Dana gemalt, während Felix mit Maja seine Nachrichten geschaut hat und Sophia mit ihrer Puppe auf dem Sofa saß und ein LTB durchblättert hat. Irgendwann kam sie an uns vorbei und hat meine Buntstifte gesehen, die ich mir vor meiner Abreise extra gekauft hab (wundervolle neue Faber-Castell Stifte, Schleichwerbung). Sie hat gefragt, ob das neue Stifte seien, ich sagte ja und hab sie gefragt, ob sie mit uns malen möchte. Sie sagte ja, kurz danach kam sie mit einer Tomate in der Hand zu uns und fragte, ob sie die Tomate essen dürfe, wir haben Maja gefragt, welche Sophia erklärte, dass es ja Wochenende ist und sie deshalb ausnahmsweise noch eine Tomate essen dürfe. Über diese Nachricht hat sie sich einfach riesig gefreut! Ich habe noch nie gesehen, dass sich ein Mensch so sehr über eine Tomate gefreut hat! Als hätten wir ihr ihren größten Wunsch erfüllt und es war echt toll zu sehen, wie glücklich sie über diese Tomate war! Nachdem sie diese Tomate gegessen hat, hat sie sich ein Blatt genommen, um mit uns zu malen. Sie war nach wie vor super happy über die Tomate und dann war sie über die neuen Stifte super happy. Ich weiß gar nicht mehr, warum, aber irgendwann hab ich angefangen, mit Dana zu sprechen, in dem ich meine Nase zugehalten habe, sie fand den Klang meiner Stimme super lustig und hat es mir nach gemacht. Und weil es einer der einfachsten Sätze auf niederländisch ist, hab ich mit zugehaltener Nase gesagt "ik ben Sarah", Dana hat mir daraufhin gesagt, dass sie Dana ist und als ich Sophia gefragt habe, wer sie ist, sagte sie "ik ben Ernie", als ich nochmal nachfragte "Jij ben Ernie?" hat sie sich riesig gefreut und ja gesagt. Sie hat Ernie auf ihr Blatt geschrieben und Dana erklärte mir dann "Ik ben Marc", dann haben wir uns ganz viele Namen und teilweise auch Dinge überlegt, wer und was wir alles sind. Dana fand das super lustig (vor allem, weil wir uns die ganze Zeit die Nasen zugehalten haben), Sophia war immer Ernie, wenn man sie gefragt hat und hat sich jedes Mal wieder total darüber gefreut. Dana war irgendwann sogar Marc und Henry (ein weiterer Assistent) in einem :D Dieses nette Spiel, während dem wir super viel gelacht haben, haben wir so lange fortgeführt, bis Dana und Sophia ins Bett mussten. 

Schlussendlich war es einfach ein super genialer Tag :)


PS.: Obwohl sie immer so zurückhaltend ist, hat Sophia mich heute zum gute Nacht sagen sogar umarmt (= 

Donnerstag, 24. September 2015

Mijn nederlands is niet goed. Mar ik lere!

Hallo ihr lieben (=

Ich bin vor einer Woche endlich in Gouda angekommen und es ist einfach super hier (=
Nachdem wir am Mittwoch vom Bahnhof abgeholt wurden und ich mein Zimmer bezogen habe (ich bin so glücklich wieder ein eigenes Zimmer zu haben), habe ich endlich meine spanische Mitfreiwillige, die ebenfalls im Waterput leben und arbeiten wird, kennengelernt. Sie heißt Melinda und ist super nett. Nachdem wir kurz nach meiner Ankunft zu Abend gegessen haben (scheinbar kommt jeden Mittwoch ein Chinese ins Waterput und kocht richtig lecker chinesisch für uns *-*), hat Melinda Janka und mir den See gezeigt. Tatsächlich haben wir hier 2 Seen, die max. 10 Minuten mit dem fiets (Fahrrad) vom Waterput entfernt sind. Und an dem ersten Abend am See hatten wir das Glück, einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten zu können.
Am nächsten Tag haben wir die Stadt gezeigt bekommen und wurden im Juules zum Essen eingeladen. Das Juules ist ein Café / Restaurant, das allein von Menschen mit Behinderung geführt wird. Ich finde es ziemlich cool, dass es hier so etwas gibt. Anscheinend gibt es in einer der Nachbarstädte hier noch ein solches Restaurant, das sogar größer ist.
Samstag und Sonntag waren meine ersten offiziellen Arbeitstage. Ich arbeite am Wochenende von 10-19 oder 12-21 Uhr. Nachdem wir morgens zusammen gefrühstückt haben, musste ich erst einmal putzen, aber das ist okay denn im Prinzip putze ich während meiner Arbeitszeit das Haus, in dem ich wohne, die anderen Freiwilligen müssen alle nach der Arbeit noch ihr zu Hause putzen. Danach helfe ich weiterhin im Haushalt oder mit dem Essen machen / kochen. In der ersten Zeit werde ich nur Hilfsarbeiten übernehmen, dass ich die Huisgenoten erst einmal kennen lernen kann, bevor ich ernsthaft mit ihnen arbeite.
Mo-Mi hatten wir schon wieder frei, zwischendurch aber ein paar Informationsveranstaltungen. Zum Beispiel haben wir von einer der Assistentinnen etwas über die Arche und ihre Geschichte erzählt bekommen. Es gibt mittlerweile extrem viele Archen und ich finde das Konzept der Arche ziemlich cool. Man kennt die Sache mit dem Personalmangel ja oft von Altenheimen, manchmal auch von Krankenhäusern, in denen die Patienten dann dadurch echt nicht gut behandelt werden, aber hier hat man meistens Zeit für jeden und ich habe das Gefühl, dass die Arche einem Mensch mit Behinderung ein schönes Leben bieten kann und sich gut um die Huisgenoten kümmern kann, sodass sie nicht den ganzen Tag allein gelassen werden, sondern immer jemanden da haben.

Heute habe ich von 16-22 Uhr gearbeitet, aber normalerweise arbeite ich Donnerstags von 7-10 Uhr und von 16-22 Uhr. Ich kann aber nicht viel zu meiner Arbeit sagen, ohne vorher die Huisgenoten alle vorgestellt zu haben:
1. Felix, den ich ja schon im Juli kennengelernt habe und von dem ich bereits geschrieben habe
2. Lisa, von der ich ebenfalls schon berichtet habe. Sie ist Autistin und hat mir am Anfang ehrlich gesagt Angst gemacht, weil sie sich ab und zu selbst schlägt und immer Dinge vom Tisch (oder wo auch immer sie liegen) wirft. Aber mittlerweile habe ich erklärt bekommen, warum sie das macht und ich komme echt gut mit ihr klar.
3. Sophia, sie war bisher noch gar nicht so oft da, aber letztens habe ich sie mit Ella (wohnt im Manna) vor dem Atelier getroffen, dort haben wir zusammen Fußball gespielt, das war ziemlich cool (=
4. Matteo, er war das letzte Mal, als ich die Arche besucht habe im Urlaub, jetzt konnte ich ihn endlich kennen lernen. Er wirkt physisch und psychisch total fit.
5. Dana, sie ist nur für 3 Wochen hier, weil ihre Eltern gerade im Urlaub sind, das ist echt schade, weil sie super herzlich ist und ganz viel lacht. Sie kannte mich gerade zwei Tage und hat mir zur Begrüßung schon ein Küsschen gegeben.
Außerdem ist sie meine Holländisch-Lehrerin. Die meisten Assistenten hier reden nämlich Englisch mit mir, weil es eben für beide Seiten einfacher, aber nicht gerade sinnvoller ist. Dana jedenfalls spricht die ganze Zeit niederländisch mit mir und da sie so schön langsam spricht, versteh ich sie auch gut. Ich habe ihr letztens -auf niederländisch- gesagt, dass sie meine Lehrerin ist, das hat sie total gefreut. Aber auch Felix spricht niederländisch mit mir. Ich hab ihm anfangs gesagt "mijn nederlands is niet goed", aber das hat ihn kein bisschen interessiert, er hat trotzdem weiter mit mir gesprochen. Eigentlich hat er da auch Recht mit (= nur leider versteht man ihn (auch als Muttersprachler) nicht so gut, weil er sehr viel stottert. Trotzdem ist er super cool.

Nun zu meinem heutigen Tagesablauf:
Heute morgen dachte ich irrtümlicherweise, dass ich arbeiten müsse, also bin ich aufgestanden und runter gegangen und hab die Spülmaschine ausgeräumt und die Küche gemacht. Irgendwann hat Dana gerufen, dann bin ich hoch gegangen, hab ihr die Haare gemacht und ihr die Schuhe gebunden. Als sie mich gefragt hat, ob ich ihr die Schuhe binden könne, habe ich es erst nicht verstanden, weil ich das Wort nicht kenne, aber sie hat mir dann gezeigt, was sie meinte. Schließlich sind wir nach unten gegangen und haben zusammen gefrühstückt, sie hat ihr Brot geschmiert und als wir alle fertig waren, bin ich wieder in mein Bett. Später bin ich dann mit Melinda in die Stadt gefahren und habe mir noch Kleiderbügel für mein Zimmer gekauft. Da ich ein bisschen erkältet bin, wollte ich auch Ingwer kaufen, allerdings habe ich im Albert Hijn (niederländischer Supermarkt, ähnlich wie REWE) keinen gefunden. Nach der Stadt haben wir kurz im Manna vorbei geschaut und dort Dana getroffen. Sie hat uns begrüßt und gefragt wie es uns geht  und hat mir erklärt, wem ich alles Grüße ausrichten soll. Ich glaube für sie sind die Menschen um sie herum sehr, sehr wichtig. Sie fragt immer nach bestimmten Menschen, wer wo wann ist und wie es wem geht. Sie lässt täglich bestimmt 5 Leute Grüße an andere Leute ausrichten, ich finde das super süß von ihr. Nachdem wir sie besucht haben, sind wir zurück ins Waterput, wo Melinda für mich Tortilla Francesa gekocht hat. War super lecker *-*
Um 16 Uhr musste ich dann arbeiten, zu dieser Zeit kommen die Huisgenoten von ihrer Tageseinrichtung, bzw von ihrer Arbeit (teilweise im Atelier) wieder zurück. Wir haben zusammen Tee getrunken und einen Keks gegessen. Danach hab ich mit Dana bis zum Abendessen gemalt. Heute gab es Sauerkraut und Würstchen zu Abend :D hier wird Abends immer warm gegessen und mittags meistens kalt, es sei denn man kocht sich selbst was. Außerdem wird hier massenweise Tee getrunken, man wird täglich mindestens fünf mal gefragt, ob man einen Tee trinken möchte, das ist schon ziemlich cool. Zum Nachtisch gibt es meistens Vla (außer Montags, da  essen wir Obst). Anschließend mussten wir eine komplette Spülmaschinenladung Geschirr spülen, weil wir keine Spülmaschinentabs mehr hatten. Danach habe ich wieder mit Dana gemalt, während Felix dann seine Abendnachrichten geschaut hat. Dana hat mir beim Malen erzählt, dass sie bald mit ihrer Familie in Urlaub fährt und wer alles zu ihrer Familie gehört. Dann hat sie mich gefragt, ob ich auch in Urlaub fahre. Ich konnte ihr erzählen, dass ich mit Janka verreisen möchte und zwischendurch, als sie mir von ihren Brüdern erzählt hat, hab ich ihr von meinen Brüdern erzählt (= irgendwann musste sie dann ins Bett, von da an hatte ich eigentlich nur ab und zu noch nach Lisa zu schauen, aber im Prinzip war das nicht besonders viel arbeit.
Sophia ist übrigens nach dem Abendessen in einem Verein tanzen gegangen. Ich finde es echt cool, dass sie so etwas macht.

Morgen gehen wir alle zusammen schwimmen, darauf freue ich mich schon die ganze Woche, mal schauen, ob es so gut wird, wie alle sagen (=

Das war's vorerst aus Gouda, ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt (=

Samstag, 12. September 2015

Beautiful Dutch Curiosity


Mittlerweile bin ich in Amsterdam angekommen. Die Stadt ist totaaal schön, ich liebe die Häuser und die Grachten. Zu unserem Seminar vor Ort ist zur Zeit nicht allzu viel zu erwähnen aber uns sind ein paar "Kuriositäten" aufgefallen, die ich hier gerne aufführen würde:

1. Hier fahren Männer im Wrack Fahrrad
2. Einige scheinen auch gerne bei 20 Grad in nichts als Unterhosen Fahrrad zu fahren
3. weiterhin ist uns ein Mann begegnet, der mit Stöpseln im Ohr lautstark zu seiner Musik gegrölt hat
4. Kinder spielen nicht auf einem Schulhof, oder Kindergartenspielplatz, sondern in Seitenstraßen mit Spielgeräten und diese Seitenstraßen sind kein bisschen abgesperrt und teilweise sehr nah an stärker befahrenen Straßen
5. Die Niederländer haben Pissoirs von außen direkt an Hauswänden angebracht, sieht schon ein wenig ulkig aus




Heute hatten wir eine kurze Führung durch das ehemalige jüdische Viertel von Amsterdam. Es ist einfach unglaublich, was sich Leute einfallen lassen haben und generell was sie getan haben, um ihren jüdischen Mitmenschen zu helfen. Da war eine Straße, in der wurden sämtliche Bäume zum Heizen gefällt, nur einer steht bis heute. Er wurde nicht gefällt, weil eine Frau richtig hart darum gekämpft hat, dass dieser Baum stehen bleibt. Warum es ihr um den Baum so wichtig war? Der Baum stand direkt vor ihrem Haus, in dem sie 8 Juden versteckt hielt und er hat die Fenster richtig gut versteckt.
Nach der Führung hatten wir ein (unglücklicherweise) viel zu kurzes Zeitzeugengespräch mit einer 90 jährigen Frau. Sie war selbst Jüdin und hat sehr viel mit dem Widerstand zu tun gehabt. Unter Anderem war sie an einer illegalen Zeitung beteiligt und wir hatten echt kaum 2 Stunden für das Gespräch, ich hätte sie gerne so viel mehr gefragt. Aber an sich war dieser Programmpunkt echt super, weil die Frau total aufgeschlossen war und uns schon fast dazu gedrängt hat, ihr Fragen zu stellen. Sie hat auch darauf bestanden, dass wir das Gespräch mit ihr haben, obwohl sie heute morgen erst von irgendwo mit dem Flugzeug zurück gekommen ist und danach auch noch gestürzt ist. Also diese Frau war total genial.




Gerade in diesem Moment sitze ich mit Janka und einem grünen-jasmin-weißen-erdbeer Tee auf gemütlichen IKEA Lesestühlen in einem wundervollen Zimmer unserers gemütlichen Hotels. Der Geruch von Regen strömt durch die Fenster in das Zimmer und wenn man raus schaut, sieht man, wie sich die Lichter der Stadt in einer der Grachten spiegeln.







PS.: So schön es hier auch ist, ich lebe zur Zeit in einem Hotel und habe kein zu Hause, ich möchte endlich nach Gouda und mein Zimmer einrichten. Es ist kein schönes Gefühl "heimatlos" zu sein.

Hirschluch oder: ASF - ein Herz für Käffer bei Berlin

Schauen wir mal, ob das Internet hier gut genug ist, um den Blogeintrag auch upzuloaden.

Ich war jetzt vom 01.09. bis zum 09.09. in Hirschluch mit ca 130 anderen Freiwilligen auf einem Vorbereitungsseminar. Der Plan allein aus dem Rucksack zu leben und nicht den Koffer zu öffnen ist bei vielen missglückt. Ich wohnte in dieser Zeit mit Samira, einer Israel-Freiwilligen und Ada, einer weiteren Niederlande-Freiwilligen in einem Zimmer (die 2 waren echt coole Mitbewohner (=). Nachdem wir angekommen sind, haben wir uns am ersten Tag zunächst einmal kennengelernt und haben in unseren "Kerngruppen" über unsere jeweiligen Projektbereiche geredet. Am Nachmittag fand eine lustige erlebnispädagogische Rallye über das Seminarsgelände statt. Am dritten Tag gab es sogenannte "TABs" (Thematische Arbeitsbausteine), die wir uns aussuchen und besuchen konnten. Ich war in den TABs zu den Themen "Pflegen von Menschen mit Behinderung", "Obdachlosigkeit" und "Nähe und Distanz - Leben in einer Lebensgemeinschaft". War alles sehr interessant, gut aufgebaut und umgesetzt. Freitags sind wir nach Berlin gefahren und konnten uns für den Tag einen Programmpunkt aussuchen. Ich hatte von der Stiftung Denkmal einen Stadtspaziergang zu einigen Denkmälern. In diesem Sinne waren wir beim Holocaust Mahnmal, beim Homosexuellen Denkmal, dem Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma und zuletzt bei T4. Die Führung war richtig cool, weil unsere Gruppenführerin uns nicht blankes Wissen reingehauen hat, sonder es viel mehr darum ging, die Denkmäler und die Gedanken, die hinter diesen Stecken zu verstehen und erforschen. Dadurch entstanden auch einige echt interessante Diskussionen. Also dieser Programmpunkt war einer meiner Favoriten.
Sonntags sind wir in verschiedene Gemeinden gegangen, in denen uns ein "Aussendungsgottesdienst" bereitet wurde. Die Pfarrerin in meiner Gemeinde war ziemlich cool und nach dem Gottesdienst gab es noch eine nette Frage-Antwort-Runde mit uns Freiwilligen, den Gemeindemitgliedern, Tee und Keksen, was echt nett war. Anschließend hatten wir Freizeit oder freiwilliges Programm. Ich habe an einer Führung einer Stadtteilmutter durch Neukölln teilgenommen. Diese Führung hat mir echt gut gefallen, vor allem weil es richtig interessant war, einmal das Leben in Berlin aus der Sicht eines Kindes von ehemaligen Hilfsarbeitern zu sehen.
Montag war ein sehr anstrengender Tag, da wir Sonntags nicht viel geschlafen hatten und die ganze Woche schon jede Menge Input bekommen hatten. Des Weiteren war man durch das permanente Kennenlernen von neuen Leuten (wir waren immerhin 130!) echt fertig. Dementsprechend waren wir alle nicht wirklich über den "ASF-Tag" begeistert. Es gab aber in den Kerngruppen kurze Vorstellungen zu ein paar wichtigen ASF Persönlichkeiten und ein Mann, den ich an dieser Stelle gerne erwähnen würde war Volker von Törne. Er war nicht nur ASF Vorsitzender, sondern auch Dichter und seine Gedichte regen auf eine interessante Art und Weise zum Denken an:

BEIM LESEN DER ZEITUNG
Ich lese in der Zeitung, daß die Mörder
von Mord und Todschlag nicht gewußt
(Meine Schwester nähte damals
ihren Puppen gelbe Flicken auf die Brust) 

GESCHICHTE
In meinem Schulbuch
Lese ich 
Daß die Wehrmacht
Im Oktober 1941 
Moskau
Nicht erobern konnte
Wegen des frühen 
Frostes und
Heftiger 
Schneefälle

Muß ich 
Daraus schließen
Daß nur das Wetter
Den Faschismus
Aufhielt
Und sonst 
Nichts? 


Dienstag war leider schon der letzte Tag, an dem wir das Seminar bewertet haben und Abends noch eine Abschiedsparty war.

Fazit: Das Vorbereitungsseminar war zwar anstrengend, aber dennoch sehr schön. Man fühlte sich wie auf einer Klassenfahrt, nur dass es cooler als eine Klassenfahrt war. Außerdem war die Erlebnispädagogik wesentlich besser, als jene auf unserer "erlebnispädagogischen Klassenfahrt" in der 10. Klasse. Also Outward Bound kann sich von ASF echt eine Scheibe abschneiden.
Ach ja und ein paar Freiwillige und ich sind zweimal nachts im 20 Minuten entfernten See schwimmen gegangen und schwimmen unter Sternenhimmel (auch wenn's echt kalt war) ist total genial! Wir hatten eine echt schöne Zeit in Hirschluch (=

Mittwoch, 2. September 2015

Home is where the heart is.

You say home is where the heart is 
And you say you know your heart has to float 
Escape from the places you know 
You would crawl and you would swim 
As long as you keep moving on just to 
Experience something new *


Mein Koffer ist gepackt, ich bin bereit!


Diese Zeilen da oben habe ich vor einigen Monaten in einem Song gehört und dachte, sie passen ganz gut zu dem, was ich vor habe. 


Heute geht es endlich los, es ist der erste September, in ein paar Stunden werde ich in den Zug nach Berlin steigen und erst in einem Jahr wieder zurück kommen. Ich freue mich riesig vor allem darauf, die Leute wieder zu treffen und neu kennen zu lernen. Bis ich dann tatsächlich in Gouda bin, dauert es naürlich noch eine Weile, aber die Vorbereitungsseminare in Berlin und Amsterdam werden sicher total interessant! Deshalb fängt die Reise also jetzt schon an. Ich werde versuchen, hier immer mal wieder zu bloggen.


Vor einiger Zeit war ich in Heidelberg und da war ein Mann, der Bücher in verschiedensten Sprachen verschenkt hat. Ja, ich habe mir eins auf niederländisch mitgenommen, allerdings habe ich es zu Hause gelassen, denn mein Ziel ist es, zurück zu kommen und so gut niederländisch zu sprechen, dass ich dieses Buch lesen könnte. Sollte nicht sooo schwer zu erreichen sein, aber ein Ziel vor Augen zu haben ist doch immer gut. Oh und eine niederländische Flagge muss ich mir auch unbedingt mitbringen. Ist nicht 2016 schon wieder eine EM? Ich glaub dieses mal bin ich nicht für Dtl *hide* xD


Na dann. Ich bin zwar kein Mensch, der schnell vermisst, aber sicher werde ich euch trotzdem vermissen, vielleicht komm ich in einem halben Jahr auch mal vorbei. 




Zum Schluss noch einen Mark Twain; 


"Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn't do than by the ones that you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the save harbor. Catch the traid winds in your sails. 


Explore,

              Dream.
                          Discover."

In diesem Sinne: 


Tot ziens :*





* by Cargo City



Edit: Das Design ist komisch, ich weiß aber ich kann grad nichts daran ändern, da mein Internet zu schlecht ist