Donnerstag, 24. September 2015

Mijn nederlands is niet goed. Mar ik lere!

Hallo ihr lieben (=

Ich bin vor einer Woche endlich in Gouda angekommen und es ist einfach super hier (=
Nachdem wir am Mittwoch vom Bahnhof abgeholt wurden und ich mein Zimmer bezogen habe (ich bin so glücklich wieder ein eigenes Zimmer zu haben), habe ich endlich meine spanische Mitfreiwillige, die ebenfalls im Waterput leben und arbeiten wird, kennengelernt. Sie heißt Melinda und ist super nett. Nachdem wir kurz nach meiner Ankunft zu Abend gegessen haben (scheinbar kommt jeden Mittwoch ein Chinese ins Waterput und kocht richtig lecker chinesisch für uns *-*), hat Melinda Janka und mir den See gezeigt. Tatsächlich haben wir hier 2 Seen, die max. 10 Minuten mit dem fiets (Fahrrad) vom Waterput entfernt sind. Und an dem ersten Abend am See hatten wir das Glück, einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten zu können.
Am nächsten Tag haben wir die Stadt gezeigt bekommen und wurden im Juules zum Essen eingeladen. Das Juules ist ein Café / Restaurant, das allein von Menschen mit Behinderung geführt wird. Ich finde es ziemlich cool, dass es hier so etwas gibt. Anscheinend gibt es in einer der Nachbarstädte hier noch ein solches Restaurant, das sogar größer ist.
Samstag und Sonntag waren meine ersten offiziellen Arbeitstage. Ich arbeite am Wochenende von 10-19 oder 12-21 Uhr. Nachdem wir morgens zusammen gefrühstückt haben, musste ich erst einmal putzen, aber das ist okay denn im Prinzip putze ich während meiner Arbeitszeit das Haus, in dem ich wohne, die anderen Freiwilligen müssen alle nach der Arbeit noch ihr zu Hause putzen. Danach helfe ich weiterhin im Haushalt oder mit dem Essen machen / kochen. In der ersten Zeit werde ich nur Hilfsarbeiten übernehmen, dass ich die Huisgenoten erst einmal kennen lernen kann, bevor ich ernsthaft mit ihnen arbeite.
Mo-Mi hatten wir schon wieder frei, zwischendurch aber ein paar Informationsveranstaltungen. Zum Beispiel haben wir von einer der Assistentinnen etwas über die Arche und ihre Geschichte erzählt bekommen. Es gibt mittlerweile extrem viele Archen und ich finde das Konzept der Arche ziemlich cool. Man kennt die Sache mit dem Personalmangel ja oft von Altenheimen, manchmal auch von Krankenhäusern, in denen die Patienten dann dadurch echt nicht gut behandelt werden, aber hier hat man meistens Zeit für jeden und ich habe das Gefühl, dass die Arche einem Mensch mit Behinderung ein schönes Leben bieten kann und sich gut um die Huisgenoten kümmern kann, sodass sie nicht den ganzen Tag allein gelassen werden, sondern immer jemanden da haben.

Heute habe ich von 16-22 Uhr gearbeitet, aber normalerweise arbeite ich Donnerstags von 7-10 Uhr und von 16-22 Uhr. Ich kann aber nicht viel zu meiner Arbeit sagen, ohne vorher die Huisgenoten alle vorgestellt zu haben:
1. Felix, den ich ja schon im Juli kennengelernt habe und von dem ich bereits geschrieben habe
2. Lisa, von der ich ebenfalls schon berichtet habe. Sie ist Autistin und hat mir am Anfang ehrlich gesagt Angst gemacht, weil sie sich ab und zu selbst schlägt und immer Dinge vom Tisch (oder wo auch immer sie liegen) wirft. Aber mittlerweile habe ich erklärt bekommen, warum sie das macht und ich komme echt gut mit ihr klar.
3. Sophia, sie war bisher noch gar nicht so oft da, aber letztens habe ich sie mit Ella (wohnt im Manna) vor dem Atelier getroffen, dort haben wir zusammen Fußball gespielt, das war ziemlich cool (=
4. Matteo, er war das letzte Mal, als ich die Arche besucht habe im Urlaub, jetzt konnte ich ihn endlich kennen lernen. Er wirkt physisch und psychisch total fit.
5. Dana, sie ist nur für 3 Wochen hier, weil ihre Eltern gerade im Urlaub sind, das ist echt schade, weil sie super herzlich ist und ganz viel lacht. Sie kannte mich gerade zwei Tage und hat mir zur Begrüßung schon ein Küsschen gegeben.
Außerdem ist sie meine Holländisch-Lehrerin. Die meisten Assistenten hier reden nämlich Englisch mit mir, weil es eben für beide Seiten einfacher, aber nicht gerade sinnvoller ist. Dana jedenfalls spricht die ganze Zeit niederländisch mit mir und da sie so schön langsam spricht, versteh ich sie auch gut. Ich habe ihr letztens -auf niederländisch- gesagt, dass sie meine Lehrerin ist, das hat sie total gefreut. Aber auch Felix spricht niederländisch mit mir. Ich hab ihm anfangs gesagt "mijn nederlands is niet goed", aber das hat ihn kein bisschen interessiert, er hat trotzdem weiter mit mir gesprochen. Eigentlich hat er da auch Recht mit (= nur leider versteht man ihn (auch als Muttersprachler) nicht so gut, weil er sehr viel stottert. Trotzdem ist er super cool.

Nun zu meinem heutigen Tagesablauf:
Heute morgen dachte ich irrtümlicherweise, dass ich arbeiten müsse, also bin ich aufgestanden und runter gegangen und hab die Spülmaschine ausgeräumt und die Küche gemacht. Irgendwann hat Dana gerufen, dann bin ich hoch gegangen, hab ihr die Haare gemacht und ihr die Schuhe gebunden. Als sie mich gefragt hat, ob ich ihr die Schuhe binden könne, habe ich es erst nicht verstanden, weil ich das Wort nicht kenne, aber sie hat mir dann gezeigt, was sie meinte. Schließlich sind wir nach unten gegangen und haben zusammen gefrühstückt, sie hat ihr Brot geschmiert und als wir alle fertig waren, bin ich wieder in mein Bett. Später bin ich dann mit Melinda in die Stadt gefahren und habe mir noch Kleiderbügel für mein Zimmer gekauft. Da ich ein bisschen erkältet bin, wollte ich auch Ingwer kaufen, allerdings habe ich im Albert Hijn (niederländischer Supermarkt, ähnlich wie REWE) keinen gefunden. Nach der Stadt haben wir kurz im Manna vorbei geschaut und dort Dana getroffen. Sie hat uns begrüßt und gefragt wie es uns geht  und hat mir erklärt, wem ich alles Grüße ausrichten soll. Ich glaube für sie sind die Menschen um sie herum sehr, sehr wichtig. Sie fragt immer nach bestimmten Menschen, wer wo wann ist und wie es wem geht. Sie lässt täglich bestimmt 5 Leute Grüße an andere Leute ausrichten, ich finde das super süß von ihr. Nachdem wir sie besucht haben, sind wir zurück ins Waterput, wo Melinda für mich Tortilla Francesa gekocht hat. War super lecker *-*
Um 16 Uhr musste ich dann arbeiten, zu dieser Zeit kommen die Huisgenoten von ihrer Tageseinrichtung, bzw von ihrer Arbeit (teilweise im Atelier) wieder zurück. Wir haben zusammen Tee getrunken und einen Keks gegessen. Danach hab ich mit Dana bis zum Abendessen gemalt. Heute gab es Sauerkraut und Würstchen zu Abend :D hier wird Abends immer warm gegessen und mittags meistens kalt, es sei denn man kocht sich selbst was. Außerdem wird hier massenweise Tee getrunken, man wird täglich mindestens fünf mal gefragt, ob man einen Tee trinken möchte, das ist schon ziemlich cool. Zum Nachtisch gibt es meistens Vla (außer Montags, da  essen wir Obst). Anschließend mussten wir eine komplette Spülmaschinenladung Geschirr spülen, weil wir keine Spülmaschinentabs mehr hatten. Danach habe ich wieder mit Dana gemalt, während Felix dann seine Abendnachrichten geschaut hat. Dana hat mir beim Malen erzählt, dass sie bald mit ihrer Familie in Urlaub fährt und wer alles zu ihrer Familie gehört. Dann hat sie mich gefragt, ob ich auch in Urlaub fahre. Ich konnte ihr erzählen, dass ich mit Janka verreisen möchte und zwischendurch, als sie mir von ihren Brüdern erzählt hat, hab ich ihr von meinen Brüdern erzählt (= irgendwann musste sie dann ins Bett, von da an hatte ich eigentlich nur ab und zu noch nach Lisa zu schauen, aber im Prinzip war das nicht besonders viel arbeit.
Sophia ist übrigens nach dem Abendessen in einem Verein tanzen gegangen. Ich finde es echt cool, dass sie so etwas macht.

Morgen gehen wir alle zusammen schwimmen, darauf freue ich mich schon die ganze Woche, mal schauen, ob es so gut wird, wie alle sagen (=

Das war's vorerst aus Gouda, ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt (=

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