Dienstag, 17. November 2015

"If really he has a disability then his disability is abnormal joy."

Hallo ihr lieben,

heute gebe ich euch nicht viel zu lesen, aber ich würde euch bitten, dieses wundervolle Video der Arche in Kenya anzuschauen. Es zeigt, wie toll es ist, mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten und wie einzigartig sie alle sind *-*

Veel plezier (=


Samstag, 31. Oktober 2015

Magic Moments

Dag allemaal!

Sicher hab ich euch das schon mal geschrieben, aber dass ihr den heutigen Blogeintrag auch versteht, erwähne ich es noch einmal: Sophia ist ziemlich träge, sie bewegt sich ungern und wenn sie es tut, dann nur seeehr langsam. Sie ist auch sehr verschlossen und es ist schwer zu ihr durchzudringen. Weiterhin ist sie übergewichtig, weil sie den ganzen Tag nur auf dem Sofa sitzt und kaum läuft. Sie findet Sport, oder auch laufen, echt schrecklich. Da sie so viel wiegt, darf sie morgens "nur" zwei Brote essen und auf die Arbeit nimmt sie auch zwei Brote mit. Jetzt haben Melinda und ich aber diese Woche angefangen, für sie (und auch alle anderen Huisgenoten) morgens einen Smoothie zuzubereiten, weil das gesünder ist. Am ersten Tag war das okay, aber ab dem zweiten Tag fand sie es nicht mehr so lustig, statt eines Brotes, einen Smoothie zu bekommen. Auch heute Morgen, als ich gearbeitet habe, kam sie zum Frühstück, hat an dem Smoothie gerochen (er bestand aus Trauben, Melone und Salat) und erst einmal das Gesicht verzogen. Als sie dann aber fertig mit Essen war, hat sie gefragt, ob sie noch einen Smoothie bekommen kann. Also hat er ihr doch geschmeckt! Es hat mich echt gefreut, dass sie nach einem zweiten gefragt hat (=
Nach dem Frühstück hat sie sich angezogen und dann ging's zum Schwimmbad. Schwimmen findet Sophia ebenfalls überhaupt nicht cool. Man muss sich bewegen UND ihre Hände werden dabei nass. Deshalb versucht sie es auch jede Woche wieder mit der Ausrede, dass sie ihre Tage hat. Aber jeder Weiß, dass das nicht der Fall ist und so muss sie schlussendlich doch ins Wasser. Meistens hängt sie dann aber nur am Beckenrand und tut nichts. HEUTE allerdings habe ich es geschafft, sie dazu zu bewegen, vier Bahnen mit mir gemeinsam zu schwimmen! Ich muss sagen, dass mir meine Kollegin und Tutorin Fenna dazu verholfen hat, da ich sie gefragt habe, wie man Sophia zum Schwimmen motivieren kann. Sie erzählte mir, dass sie es geschafft hat, indem sie Sophia erzählt hat, wie sehr sie sich freuen würde, mit ihr zusammen zu schwimmen und dass sie sie an der Hand genommen hat und Fenna ist rückwärts geschwommen, während Sophia vorwärts schwamm. So, genau das habe ich probiert und es hat weitestgehend funktioniert. Wobei ich weniger vor, als neben ihr geschwommen bin. Ich hab ihre Hand genommen und wir sind zusammen geschwommen, zeitweise ist sie sogar ganz alleine geschwommen (= und sie hat sich gefreut, weil sie dafür von allen Seiten ganz viel Lob bekommen hat. Leider habe ich sie zu keiner 5. Bahn motivieren können, aber es hat mich echt total gefreut, dass sie überhaupt mit mir geschwommen ist, bisher habe ich sie nämlich nicht dazu bewegen können. Und dieses Erlebnis, dass sie mit mir schwimmt, dem schreibe ich heute meine Überschrift zu. Magic Moments, magische Momente, kleine Erfolge, die ich hier immer mal wieder mit den Huisgenoten erlebe und die mich echt glücklich machen und die die Arbeit hier so besonders machen. Denn wenn sich die Huisgenoten Freuen weiß man, dass es echt ist. Hier noch ein paar weitere Beispiele, einfach weil's so schön ist:


  • Gestern hab ich Pizzabrötchen zu Abendessen gemacht und hab vorher gefragt, ob Sophia mir beim Kochen helfen möchte. Sie sagte ja, aber kurz danach ist sie dann in ihrem Zimmer verschwunden und ich wollte sie jetzt nicht dazu drängen, mir zu helfen. Ich hab also angefangen, alles vorzubereiten, sodass ich am Ende nur noch würzen musste und den Belag auf die Brötchen verfrachten. Zu diesem Zeitpunkt kam sie runter und sagte "oww", als sie sah, dass ich fast fertig war. Also wollte sie mir doch helfen. Ich lies sie unser Essen würzen (sie hatte so viel Spaß daran, Salz über das Essen zu streuen, dass sie gar nicht mehr aufhören wollte :D) und als wir damit fertig waren, fragte sie, ob sie den Belag auf die Brötchen machen dürfe. Als ich ihr das erlaubte, hat sie sich gefreut und gleich angefangen. So saßen wir zusammen am Tisch und haben 48 Pizzabrötchen belegt. Zwischendurch hat sie sich immer wieder riesig darüber gefreut und ganz viel gelacht (= und das wiederum hat mich total gefreut! 


  • Felix ist seit zwei Tagen total gut drauf. Ich bin morgens aufgestanden und ging nach Unten, da saß er schon auf dem Sofa und als er mich gesehen hat, hat er mir gesagt, dass er mich vermisst hat. Dann hat er mir Küsschen zugeworfen und im Laufe des Tages hat er mir immer mal wieder gesagt, dass ich lieb bin und er hat ganz viel gelacht und mit ganz vielen Küssen um sich geworfen. Diese Woche sind Melina, Mia und ich tagsüber zusammen mit ihm in den Supermarkt gelaufen (er im Rollstuhl), um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Auf dem Weg war er auch super freundlich und hat jeden, der vorbei gekommen ist, gegrüßt ^-^ leider hat nicht jeder zurück gegrüßt. Mia vermutet, dass Felix gerade so gut drauf ist, weil er so viel Zeit mit uns verbringen kann und wir so oft da sind. Ich glaube aber, dass auch Mia ein Grund dafür ist, denn sie arbeitet seit einer Woche mit ihm zusammen und sie hat nicht nur eine super offene, freundliche und herzliche Art, sondern beschäftigt sich auch ganz viel mit Felix. Die anderen Assistenten, die mit ihm arbeiten, lassen ihn oft allein am Tisch sitzen und stempeln. Mia sitzt mit ihm am Tisch, hört mit ihm Musik, fragt ihn, was er über den Tag verteilt machen möchte und macht Pläne mit ihm, die sie dann aufschreibt und auch in die Tat umsetzt. Es freut mich echt, dass sie mit ihm arbeitet (= 


  • Es gibt einige Dinge, die Matteo echt gerne hat: Harry Potter und joggen gehen sind Teil davon. Ich hab mit ihm einen Termin ausgemacht, wann wir zusammen laufen gehen und vor ein paar Wochen hab ich auch mit ihm einen Termin zum Harry Potter gucken ausgemacht und beide Male hat er sich total gefreut, als wir dann beschlossen haben, dass wir zusammen Harry Potter schauen, oder nächste Woche Samstag zusammen laufen gehen. 
Manchmal ist es echt anstrengend, sich ein Haus mit Menschen mit Behinderung zu teilen, aber gleichzeitig gibt es auch so viele schöne Momente. 


Nachdem wir heute schwimmen waren, hat Fenna mich abgeholt und wir sind zusammen zur Chocoladefabriek Gouda gefahren. Nein, das war leider KEINE Schokoladenfabriek, aber es war trotzdem ziemlich cool. Bei der Chocoladefabriek handelte es sich um ein kleines Café in einer Bibliothek in Gouda. Es ist ziemlich cool gestaltet,. Wir haben uns dort hin gesetzt und jeder eine riesen große heiße Schokolade (hier ist dann doch Schoki gewesen ;)) mit Marshmallows und Sahne *-* getrunken und jeder ein Stück Kuchen gegessen. Der Kuchen, den ich mir ausgesucht habe, hatte einen braunen Boden und eine grün-türkis gestreifte Creme darüber. Er hieß "Raar maar Waar", kommt von den Kindern, die gerade Lesewoche / Lesewettbewerb in der Bibliothek haben. Das Team der Kinder hat sich "Raar maar Waar" genannt und das Besondere an dem Kuchen war, dass es geheim ist, welche Art von Kuchen es ist. Man muss selbst erschmecken, welche Zutaten in dem Kuchen sind. Das war ziemlich cool, einen Kuchen zu essen, von dem man keine Ahnung hat, was drin ist. Also, wenn ihr zufällig diese Woche noch nach Gouda kommt, geht in die Chocoladefabriek und bestellt euch einen "Raar maar Waar" (=
Veel plezier mit eurem magic food moment ;)

Groetjes :*



Dienstag, 27. Oktober 2015

Essen = Sprache

Thomassa, unsere Waterput-Katze
Mein letzter Blogeintrag war vor einem Monat und einem Tag, also schulde ich euch endlich mal ein goudses Update. Ich weiß noch gar nicht, worüber ich überhaupt schreiben möchte, mal schauen, was kommt...
Ich glaube ich schreibe heute etwas zu Holland, da ich gerade frei hab und krank war, mag ich im Moment nichts über die Huisgenoten schreiben, ich hab länger nicht mit ihnen geargearbeitet und deshalb auch nicht viel zu sagen. Der nächste Eintrag wird sich dann wieder konkreter mit den Huisgenoten beschäftigen.
HagelSlag
Ich denke ich schreibe über... Essen! Das Hollädische Essen scheint dem Deutschen auf den ersten Blick nämlich total ähnlich zu sein, auf den zweiten Blick findet man aber schon die ein oder andere Kuriosität:

  1. Die Niederländer essen Streusel, die wir über Kuchen streuen, auf ihr Brot. Zusammen mit Butter. Das Zeug nennen sie Hagel Slag (ja, übersetzt heißt das "Hagelschlag") und es gibt es in allen verschiedenen Farben und Formen. Ich hab mir zum Spaß mal so etwas gekauft und gegessen. Mehr als ein Brot geht nicht, sonst wird's mir schlecht. 
  2. Brot? Ich glaub so genau weiß man hier gar nicht, was das Wort bedeutet. Das, was hier als Brot bezeichnet wird, ist etwas, das zwar aussieht wie Brot, aber auf keinen Fall Brot ist. Es ist eigentlich mehr Luft als Brot, weil es so weich ist und man absolut nichts zu kauen hat. Deshalb isst der typische Deutsche dann auch gerne mal 6, statt normalerweise 2 Scheiben Brot, weil man einfach nicht das Gefühl hat, überhaupt etwas zu essen. 
  3. Joghurt und Pudding (bekannter unter dem Namen "Vla"), werden hier in Tetra-Packs verkauft. Man sieht, wie jemand einen dieser Tetrapacks umdreht und erwartet etwas flüssiges, wie Milch, oder Saft, aber tatsächlich kommt da dann irgendein dickflüssiges Puddingzeugs heraus, wobei Pudding und Joghurt (und auch Bepanthen-Creme) hier eine echt merkwürdige Konsistenz haben.
  4. Pannenkoeken (Pfannkuchen) gibt es hier in 100 verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ob Pfannkuchen Hawaii, Funghi, Calzone oder eine süße Variante, man bekommt alles, was man will, auf seinen Pfannkuchen. Die Niederländer essen ihre Pfannkuchen so, wie Wormser ihren Flammkuchen in der Schänke essen.
  5. Das Mischen mit merkwürdigen anderen Lebensmitteln ist ein Schicksal, das leider nicht alleine den Pfannkuchen widerfährt. So isst man hier Pommes zusammen mit Apfelbrei o.O 
  6. Kroketten sind -wie Pfannkuchen- eine niederländische Spezialität und werden hier mit Fleisch gefüllt. Matschigem, unidentifizierbaren Fleisch. 
  7. Frikadellen sind geformt wie Kroketten. Janka und ich wissen nicht, ob wir sie Frikaketten oder Krokedellen nennen sollen. 
  8. Man findet den guten holländischen Käse sogar in Suppen 
  9. Zu Nikolaus werden hier Pepernoten verkauft, wenn man diese zusammen mit Vla isst (Geheimtipp einer echten Niederländerin), hat man einfach ein unglaubliches Geschmackserlebnis! 
  10. Absolut unschlagbar sind aber immer noch Stroopwafels *-* die Dinger könnte ich den ganzen Tag lang essen

So, das war's vorerst zum niederländischen Essen, mal schauen, wann ich dazu ein Update schreiben kann ;D 
Übrigens haben Sprache und Essen in der Sache, dass es auf den Ersten Blick gleich scheint, bei genauerem Hinschauen aber gar nicht gleich ist, etwas gemeinsam. Natürlich gibt es jede Menge Wörter, die super ähnlich, oder sogar genau wie die deutschen Wörter sind, aber es gibt auch Wörter, da muss man sowohl als Deutscher, als auch als Holländer echt aufpassen:

    • (niederländisch - deutsch)
    • Stokbrood = Baguette
    • tussen = zwischen
    • kopen = kaufen
    • gekocht = gekauft (ich war letztens echt verwirrt, als  mir gesagt wurde, dass jemand Blumen "gekocht" hat)
    • koken = kochen
    • mogen = dürfen
    • bodschappen = einkaufen
    • lekker = lecker / schön
    • olijfolie = Olivenöl (ich denke immer an Alufolie) 
    • bellen = anrufen / klingeln
    • blaffen = bellen
    • Poppen = Puppen
    • nuttig = nötig
    • klarkommen = solltet ihr besser selbst googeln 
    • een bloedhekel hebben an iem. = jdn. auf den Tod nicht ausstehen können 
    • schommelen = schaukeln
    • van een kind bevallen = gebären
    • van ongeduld popelen = vor Ungeduld brennen

Viel mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein, aber auch zum Thema Sprache werde ich euch auf dem Laufenden halten ;D

Groetjes uit Gouda (=




Freitag, 25. September 2015

Een prachtig dag :D

Obwohl ich noch nicht lange hier bin, muss ich sagen, dass heute der beste Tag war, seit ich hier angekommen bin!
Heute morgen nach dem Aufstehen hab ich Tee gekocht und für Lisa Frühstück zubereitet. Anschließend habe ich wieder Dana geholfen, um dann mit ihr und Sophia zu frühstücken. Nach dem Frühstück hab ich noch schnell die Toiletten geputzt und om half negen uur (halb 9), sind Melinda, Dana, Sophia und ich zum Schwimmbad gefahren. Dort haben wir die Leute aus dem Manna getroffen. Nach dem wir den Huisgenoten beim Umziehen geholfen haben, ging's schwimmen und es war wundervoll! Die Huisgenoten haben sich total gehen gelassen uns sind mit uns durchs Wasser gehüpft, haben mit uns Ball gespielt und Quatsch gemacht (= leider war die Zeit im Schwimmbad aber viel zu kurz, weshalb ich mich um so mehr auf nächste Woche freue (= 

Bis 16 Uhr hatte ich wieder Mittagspause, dann kamen die Huisgenoten heim, wir haben zusammen Tee getrunken und einen Keks gegessen. Anschließend habe ich Kartoffeln geschält und Sophia und Dana haben zusammen Karotten geschnitten. Dana hat sich zwischendurch immer mal wieder ein Stück Karotte zum Naschen in den Mund geschoben und mir bedeutet, dass ich nichts sagen soll, Maja, die Assistentin, die in dem Moment gearbeitet hat, hat mitbekommen, dass ich deshalb gelacht hab und gefragt, warum, ich hab ihr gesagt, dass ich ihr das nicht sagen kann und Dana meinte auch, dass es ein Geheimnis sei. Maja hat sich beschwert, dass das nicht nett sei, dass wir ihr nichts erzählen, Dana hat sich dafür entschuldigt, aber trotzdem dicht gehalten :D 

Während des Abendessen durfte Felix ausnahmsweise bei uns sitzen, so saßen wir zu acht am Tisch und Dana und Felix haben sich die ganze Zeit gegenseitig veräppelt, was uns Anderen EINIGES zu Lachen gab.

Nach dem Abendessen habe ich mit Dana gemalt, während Felix mit Maja seine Nachrichten geschaut hat und Sophia mit ihrer Puppe auf dem Sofa saß und ein LTB durchblättert hat. Irgendwann kam sie an uns vorbei und hat meine Buntstifte gesehen, die ich mir vor meiner Abreise extra gekauft hab (wundervolle neue Faber-Castell Stifte, Schleichwerbung). Sie hat gefragt, ob das neue Stifte seien, ich sagte ja und hab sie gefragt, ob sie mit uns malen möchte. Sie sagte ja, kurz danach kam sie mit einer Tomate in der Hand zu uns und fragte, ob sie die Tomate essen dürfe, wir haben Maja gefragt, welche Sophia erklärte, dass es ja Wochenende ist und sie deshalb ausnahmsweise noch eine Tomate essen dürfe. Über diese Nachricht hat sie sich einfach riesig gefreut! Ich habe noch nie gesehen, dass sich ein Mensch so sehr über eine Tomate gefreut hat! Als hätten wir ihr ihren größten Wunsch erfüllt und es war echt toll zu sehen, wie glücklich sie über diese Tomate war! Nachdem sie diese Tomate gegessen hat, hat sie sich ein Blatt genommen, um mit uns zu malen. Sie war nach wie vor super happy über die Tomate und dann war sie über die neuen Stifte super happy. Ich weiß gar nicht mehr, warum, aber irgendwann hab ich angefangen, mit Dana zu sprechen, in dem ich meine Nase zugehalten habe, sie fand den Klang meiner Stimme super lustig und hat es mir nach gemacht. Und weil es einer der einfachsten Sätze auf niederländisch ist, hab ich mit zugehaltener Nase gesagt "ik ben Sarah", Dana hat mir daraufhin gesagt, dass sie Dana ist und als ich Sophia gefragt habe, wer sie ist, sagte sie "ik ben Ernie", als ich nochmal nachfragte "Jij ben Ernie?" hat sie sich riesig gefreut und ja gesagt. Sie hat Ernie auf ihr Blatt geschrieben und Dana erklärte mir dann "Ik ben Marc", dann haben wir uns ganz viele Namen und teilweise auch Dinge überlegt, wer und was wir alles sind. Dana fand das super lustig (vor allem, weil wir uns die ganze Zeit die Nasen zugehalten haben), Sophia war immer Ernie, wenn man sie gefragt hat und hat sich jedes Mal wieder total darüber gefreut. Dana war irgendwann sogar Marc und Henry (ein weiterer Assistent) in einem :D Dieses nette Spiel, während dem wir super viel gelacht haben, haben wir so lange fortgeführt, bis Dana und Sophia ins Bett mussten. 

Schlussendlich war es einfach ein super genialer Tag :)


PS.: Obwohl sie immer so zurückhaltend ist, hat Sophia mich heute zum gute Nacht sagen sogar umarmt (= 

Donnerstag, 24. September 2015

Mijn nederlands is niet goed. Mar ik lere!

Hallo ihr lieben (=

Ich bin vor einer Woche endlich in Gouda angekommen und es ist einfach super hier (=
Nachdem wir am Mittwoch vom Bahnhof abgeholt wurden und ich mein Zimmer bezogen habe (ich bin so glücklich wieder ein eigenes Zimmer zu haben), habe ich endlich meine spanische Mitfreiwillige, die ebenfalls im Waterput leben und arbeiten wird, kennengelernt. Sie heißt Melinda und ist super nett. Nachdem wir kurz nach meiner Ankunft zu Abend gegessen haben (scheinbar kommt jeden Mittwoch ein Chinese ins Waterput und kocht richtig lecker chinesisch für uns *-*), hat Melinda Janka und mir den See gezeigt. Tatsächlich haben wir hier 2 Seen, die max. 10 Minuten mit dem fiets (Fahrrad) vom Waterput entfernt sind. Und an dem ersten Abend am See hatten wir das Glück, einen fantastischen Sonnenuntergang beobachten zu können.
Am nächsten Tag haben wir die Stadt gezeigt bekommen und wurden im Juules zum Essen eingeladen. Das Juules ist ein Café / Restaurant, das allein von Menschen mit Behinderung geführt wird. Ich finde es ziemlich cool, dass es hier so etwas gibt. Anscheinend gibt es in einer der Nachbarstädte hier noch ein solches Restaurant, das sogar größer ist.
Samstag und Sonntag waren meine ersten offiziellen Arbeitstage. Ich arbeite am Wochenende von 10-19 oder 12-21 Uhr. Nachdem wir morgens zusammen gefrühstückt haben, musste ich erst einmal putzen, aber das ist okay denn im Prinzip putze ich während meiner Arbeitszeit das Haus, in dem ich wohne, die anderen Freiwilligen müssen alle nach der Arbeit noch ihr zu Hause putzen. Danach helfe ich weiterhin im Haushalt oder mit dem Essen machen / kochen. In der ersten Zeit werde ich nur Hilfsarbeiten übernehmen, dass ich die Huisgenoten erst einmal kennen lernen kann, bevor ich ernsthaft mit ihnen arbeite.
Mo-Mi hatten wir schon wieder frei, zwischendurch aber ein paar Informationsveranstaltungen. Zum Beispiel haben wir von einer der Assistentinnen etwas über die Arche und ihre Geschichte erzählt bekommen. Es gibt mittlerweile extrem viele Archen und ich finde das Konzept der Arche ziemlich cool. Man kennt die Sache mit dem Personalmangel ja oft von Altenheimen, manchmal auch von Krankenhäusern, in denen die Patienten dann dadurch echt nicht gut behandelt werden, aber hier hat man meistens Zeit für jeden und ich habe das Gefühl, dass die Arche einem Mensch mit Behinderung ein schönes Leben bieten kann und sich gut um die Huisgenoten kümmern kann, sodass sie nicht den ganzen Tag allein gelassen werden, sondern immer jemanden da haben.

Heute habe ich von 16-22 Uhr gearbeitet, aber normalerweise arbeite ich Donnerstags von 7-10 Uhr und von 16-22 Uhr. Ich kann aber nicht viel zu meiner Arbeit sagen, ohne vorher die Huisgenoten alle vorgestellt zu haben:
1. Felix, den ich ja schon im Juli kennengelernt habe und von dem ich bereits geschrieben habe
2. Lisa, von der ich ebenfalls schon berichtet habe. Sie ist Autistin und hat mir am Anfang ehrlich gesagt Angst gemacht, weil sie sich ab und zu selbst schlägt und immer Dinge vom Tisch (oder wo auch immer sie liegen) wirft. Aber mittlerweile habe ich erklärt bekommen, warum sie das macht und ich komme echt gut mit ihr klar.
3. Sophia, sie war bisher noch gar nicht so oft da, aber letztens habe ich sie mit Ella (wohnt im Manna) vor dem Atelier getroffen, dort haben wir zusammen Fußball gespielt, das war ziemlich cool (=
4. Matteo, er war das letzte Mal, als ich die Arche besucht habe im Urlaub, jetzt konnte ich ihn endlich kennen lernen. Er wirkt physisch und psychisch total fit.
5. Dana, sie ist nur für 3 Wochen hier, weil ihre Eltern gerade im Urlaub sind, das ist echt schade, weil sie super herzlich ist und ganz viel lacht. Sie kannte mich gerade zwei Tage und hat mir zur Begrüßung schon ein Küsschen gegeben.
Außerdem ist sie meine Holländisch-Lehrerin. Die meisten Assistenten hier reden nämlich Englisch mit mir, weil es eben für beide Seiten einfacher, aber nicht gerade sinnvoller ist. Dana jedenfalls spricht die ganze Zeit niederländisch mit mir und da sie so schön langsam spricht, versteh ich sie auch gut. Ich habe ihr letztens -auf niederländisch- gesagt, dass sie meine Lehrerin ist, das hat sie total gefreut. Aber auch Felix spricht niederländisch mit mir. Ich hab ihm anfangs gesagt "mijn nederlands is niet goed", aber das hat ihn kein bisschen interessiert, er hat trotzdem weiter mit mir gesprochen. Eigentlich hat er da auch Recht mit (= nur leider versteht man ihn (auch als Muttersprachler) nicht so gut, weil er sehr viel stottert. Trotzdem ist er super cool.

Nun zu meinem heutigen Tagesablauf:
Heute morgen dachte ich irrtümlicherweise, dass ich arbeiten müsse, also bin ich aufgestanden und runter gegangen und hab die Spülmaschine ausgeräumt und die Küche gemacht. Irgendwann hat Dana gerufen, dann bin ich hoch gegangen, hab ihr die Haare gemacht und ihr die Schuhe gebunden. Als sie mich gefragt hat, ob ich ihr die Schuhe binden könne, habe ich es erst nicht verstanden, weil ich das Wort nicht kenne, aber sie hat mir dann gezeigt, was sie meinte. Schließlich sind wir nach unten gegangen und haben zusammen gefrühstückt, sie hat ihr Brot geschmiert und als wir alle fertig waren, bin ich wieder in mein Bett. Später bin ich dann mit Melinda in die Stadt gefahren und habe mir noch Kleiderbügel für mein Zimmer gekauft. Da ich ein bisschen erkältet bin, wollte ich auch Ingwer kaufen, allerdings habe ich im Albert Hijn (niederländischer Supermarkt, ähnlich wie REWE) keinen gefunden. Nach der Stadt haben wir kurz im Manna vorbei geschaut und dort Dana getroffen. Sie hat uns begrüßt und gefragt wie es uns geht  und hat mir erklärt, wem ich alles Grüße ausrichten soll. Ich glaube für sie sind die Menschen um sie herum sehr, sehr wichtig. Sie fragt immer nach bestimmten Menschen, wer wo wann ist und wie es wem geht. Sie lässt täglich bestimmt 5 Leute Grüße an andere Leute ausrichten, ich finde das super süß von ihr. Nachdem wir sie besucht haben, sind wir zurück ins Waterput, wo Melinda für mich Tortilla Francesa gekocht hat. War super lecker *-*
Um 16 Uhr musste ich dann arbeiten, zu dieser Zeit kommen die Huisgenoten von ihrer Tageseinrichtung, bzw von ihrer Arbeit (teilweise im Atelier) wieder zurück. Wir haben zusammen Tee getrunken und einen Keks gegessen. Danach hab ich mit Dana bis zum Abendessen gemalt. Heute gab es Sauerkraut und Würstchen zu Abend :D hier wird Abends immer warm gegessen und mittags meistens kalt, es sei denn man kocht sich selbst was. Außerdem wird hier massenweise Tee getrunken, man wird täglich mindestens fünf mal gefragt, ob man einen Tee trinken möchte, das ist schon ziemlich cool. Zum Nachtisch gibt es meistens Vla (außer Montags, da  essen wir Obst). Anschließend mussten wir eine komplette Spülmaschinenladung Geschirr spülen, weil wir keine Spülmaschinentabs mehr hatten. Danach habe ich wieder mit Dana gemalt, während Felix dann seine Abendnachrichten geschaut hat. Dana hat mir beim Malen erzählt, dass sie bald mit ihrer Familie in Urlaub fährt und wer alles zu ihrer Familie gehört. Dann hat sie mich gefragt, ob ich auch in Urlaub fahre. Ich konnte ihr erzählen, dass ich mit Janka verreisen möchte und zwischendurch, als sie mir von ihren Brüdern erzählt hat, hab ich ihr von meinen Brüdern erzählt (= irgendwann musste sie dann ins Bett, von da an hatte ich eigentlich nur ab und zu noch nach Lisa zu schauen, aber im Prinzip war das nicht besonders viel arbeit.
Sophia ist übrigens nach dem Abendessen in einem Verein tanzen gegangen. Ich finde es echt cool, dass sie so etwas macht.

Morgen gehen wir alle zusammen schwimmen, darauf freue ich mich schon die ganze Woche, mal schauen, ob es so gut wird, wie alle sagen (=

Das war's vorerst aus Gouda, ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt (=

Samstag, 12. September 2015

Beautiful Dutch Curiosity


Mittlerweile bin ich in Amsterdam angekommen. Die Stadt ist totaaal schön, ich liebe die Häuser und die Grachten. Zu unserem Seminar vor Ort ist zur Zeit nicht allzu viel zu erwähnen aber uns sind ein paar "Kuriositäten" aufgefallen, die ich hier gerne aufführen würde:

1. Hier fahren Männer im Wrack Fahrrad
2. Einige scheinen auch gerne bei 20 Grad in nichts als Unterhosen Fahrrad zu fahren
3. weiterhin ist uns ein Mann begegnet, der mit Stöpseln im Ohr lautstark zu seiner Musik gegrölt hat
4. Kinder spielen nicht auf einem Schulhof, oder Kindergartenspielplatz, sondern in Seitenstraßen mit Spielgeräten und diese Seitenstraßen sind kein bisschen abgesperrt und teilweise sehr nah an stärker befahrenen Straßen
5. Die Niederländer haben Pissoirs von außen direkt an Hauswänden angebracht, sieht schon ein wenig ulkig aus




Heute hatten wir eine kurze Führung durch das ehemalige jüdische Viertel von Amsterdam. Es ist einfach unglaublich, was sich Leute einfallen lassen haben und generell was sie getan haben, um ihren jüdischen Mitmenschen zu helfen. Da war eine Straße, in der wurden sämtliche Bäume zum Heizen gefällt, nur einer steht bis heute. Er wurde nicht gefällt, weil eine Frau richtig hart darum gekämpft hat, dass dieser Baum stehen bleibt. Warum es ihr um den Baum so wichtig war? Der Baum stand direkt vor ihrem Haus, in dem sie 8 Juden versteckt hielt und er hat die Fenster richtig gut versteckt.
Nach der Führung hatten wir ein (unglücklicherweise) viel zu kurzes Zeitzeugengespräch mit einer 90 jährigen Frau. Sie war selbst Jüdin und hat sehr viel mit dem Widerstand zu tun gehabt. Unter Anderem war sie an einer illegalen Zeitung beteiligt und wir hatten echt kaum 2 Stunden für das Gespräch, ich hätte sie gerne so viel mehr gefragt. Aber an sich war dieser Programmpunkt echt super, weil die Frau total aufgeschlossen war und uns schon fast dazu gedrängt hat, ihr Fragen zu stellen. Sie hat auch darauf bestanden, dass wir das Gespräch mit ihr haben, obwohl sie heute morgen erst von irgendwo mit dem Flugzeug zurück gekommen ist und danach auch noch gestürzt ist. Also diese Frau war total genial.




Gerade in diesem Moment sitze ich mit Janka und einem grünen-jasmin-weißen-erdbeer Tee auf gemütlichen IKEA Lesestühlen in einem wundervollen Zimmer unserers gemütlichen Hotels. Der Geruch von Regen strömt durch die Fenster in das Zimmer und wenn man raus schaut, sieht man, wie sich die Lichter der Stadt in einer der Grachten spiegeln.







PS.: So schön es hier auch ist, ich lebe zur Zeit in einem Hotel und habe kein zu Hause, ich möchte endlich nach Gouda und mein Zimmer einrichten. Es ist kein schönes Gefühl "heimatlos" zu sein.

Hirschluch oder: ASF - ein Herz für Käffer bei Berlin

Schauen wir mal, ob das Internet hier gut genug ist, um den Blogeintrag auch upzuloaden.

Ich war jetzt vom 01.09. bis zum 09.09. in Hirschluch mit ca 130 anderen Freiwilligen auf einem Vorbereitungsseminar. Der Plan allein aus dem Rucksack zu leben und nicht den Koffer zu öffnen ist bei vielen missglückt. Ich wohnte in dieser Zeit mit Samira, einer Israel-Freiwilligen und Ada, einer weiteren Niederlande-Freiwilligen in einem Zimmer (die 2 waren echt coole Mitbewohner (=). Nachdem wir angekommen sind, haben wir uns am ersten Tag zunächst einmal kennengelernt und haben in unseren "Kerngruppen" über unsere jeweiligen Projektbereiche geredet. Am Nachmittag fand eine lustige erlebnispädagogische Rallye über das Seminarsgelände statt. Am dritten Tag gab es sogenannte "TABs" (Thematische Arbeitsbausteine), die wir uns aussuchen und besuchen konnten. Ich war in den TABs zu den Themen "Pflegen von Menschen mit Behinderung", "Obdachlosigkeit" und "Nähe und Distanz - Leben in einer Lebensgemeinschaft". War alles sehr interessant, gut aufgebaut und umgesetzt. Freitags sind wir nach Berlin gefahren und konnten uns für den Tag einen Programmpunkt aussuchen. Ich hatte von der Stiftung Denkmal einen Stadtspaziergang zu einigen Denkmälern. In diesem Sinne waren wir beim Holocaust Mahnmal, beim Homosexuellen Denkmal, dem Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma und zuletzt bei T4. Die Führung war richtig cool, weil unsere Gruppenführerin uns nicht blankes Wissen reingehauen hat, sonder es viel mehr darum ging, die Denkmäler und die Gedanken, die hinter diesen Stecken zu verstehen und erforschen. Dadurch entstanden auch einige echt interessante Diskussionen. Also dieser Programmpunkt war einer meiner Favoriten.
Sonntags sind wir in verschiedene Gemeinden gegangen, in denen uns ein "Aussendungsgottesdienst" bereitet wurde. Die Pfarrerin in meiner Gemeinde war ziemlich cool und nach dem Gottesdienst gab es noch eine nette Frage-Antwort-Runde mit uns Freiwilligen, den Gemeindemitgliedern, Tee und Keksen, was echt nett war. Anschließend hatten wir Freizeit oder freiwilliges Programm. Ich habe an einer Führung einer Stadtteilmutter durch Neukölln teilgenommen. Diese Führung hat mir echt gut gefallen, vor allem weil es richtig interessant war, einmal das Leben in Berlin aus der Sicht eines Kindes von ehemaligen Hilfsarbeitern zu sehen.
Montag war ein sehr anstrengender Tag, da wir Sonntags nicht viel geschlafen hatten und die ganze Woche schon jede Menge Input bekommen hatten. Des Weiteren war man durch das permanente Kennenlernen von neuen Leuten (wir waren immerhin 130!) echt fertig. Dementsprechend waren wir alle nicht wirklich über den "ASF-Tag" begeistert. Es gab aber in den Kerngruppen kurze Vorstellungen zu ein paar wichtigen ASF Persönlichkeiten und ein Mann, den ich an dieser Stelle gerne erwähnen würde war Volker von Törne. Er war nicht nur ASF Vorsitzender, sondern auch Dichter und seine Gedichte regen auf eine interessante Art und Weise zum Denken an:

BEIM LESEN DER ZEITUNG
Ich lese in der Zeitung, daß die Mörder
von Mord und Todschlag nicht gewußt
(Meine Schwester nähte damals
ihren Puppen gelbe Flicken auf die Brust) 

GESCHICHTE
In meinem Schulbuch
Lese ich 
Daß die Wehrmacht
Im Oktober 1941 
Moskau
Nicht erobern konnte
Wegen des frühen 
Frostes und
Heftiger 
Schneefälle

Muß ich 
Daraus schließen
Daß nur das Wetter
Den Faschismus
Aufhielt
Und sonst 
Nichts? 


Dienstag war leider schon der letzte Tag, an dem wir das Seminar bewertet haben und Abends noch eine Abschiedsparty war.

Fazit: Das Vorbereitungsseminar war zwar anstrengend, aber dennoch sehr schön. Man fühlte sich wie auf einer Klassenfahrt, nur dass es cooler als eine Klassenfahrt war. Außerdem war die Erlebnispädagogik wesentlich besser, als jene auf unserer "erlebnispädagogischen Klassenfahrt" in der 10. Klasse. Also Outward Bound kann sich von ASF echt eine Scheibe abschneiden.
Ach ja und ein paar Freiwillige und ich sind zweimal nachts im 20 Minuten entfernten See schwimmen gegangen und schwimmen unter Sternenhimmel (auch wenn's echt kalt war) ist total genial! Wir hatten eine echt schöne Zeit in Hirschluch (=

Mittwoch, 2. September 2015

Home is where the heart is.

You say home is where the heart is 
And you say you know your heart has to float 
Escape from the places you know 
You would crawl and you would swim 
As long as you keep moving on just to 
Experience something new *


Mein Koffer ist gepackt, ich bin bereit!


Diese Zeilen da oben habe ich vor einigen Monaten in einem Song gehört und dachte, sie passen ganz gut zu dem, was ich vor habe. 


Heute geht es endlich los, es ist der erste September, in ein paar Stunden werde ich in den Zug nach Berlin steigen und erst in einem Jahr wieder zurück kommen. Ich freue mich riesig vor allem darauf, die Leute wieder zu treffen und neu kennen zu lernen. Bis ich dann tatsächlich in Gouda bin, dauert es naürlich noch eine Weile, aber die Vorbereitungsseminare in Berlin und Amsterdam werden sicher total interessant! Deshalb fängt die Reise also jetzt schon an. Ich werde versuchen, hier immer mal wieder zu bloggen.


Vor einiger Zeit war ich in Heidelberg und da war ein Mann, der Bücher in verschiedensten Sprachen verschenkt hat. Ja, ich habe mir eins auf niederländisch mitgenommen, allerdings habe ich es zu Hause gelassen, denn mein Ziel ist es, zurück zu kommen und so gut niederländisch zu sprechen, dass ich dieses Buch lesen könnte. Sollte nicht sooo schwer zu erreichen sein, aber ein Ziel vor Augen zu haben ist doch immer gut. Oh und eine niederländische Flagge muss ich mir auch unbedingt mitbringen. Ist nicht 2016 schon wieder eine EM? Ich glaub dieses mal bin ich nicht für Dtl *hide* xD


Na dann. Ich bin zwar kein Mensch, der schnell vermisst, aber sicher werde ich euch trotzdem vermissen, vielleicht komm ich in einem halben Jahr auch mal vorbei. 




Zum Schluss noch einen Mark Twain; 


"Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn't do than by the ones that you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the save harbor. Catch the traid winds in your sails. 


Explore,

              Dream.
                          Discover."

In diesem Sinne: 


Tot ziens :*





* by Cargo City



Edit: Das Design ist komisch, ich weiß aber ich kann grad nichts daran ändern, da mein Internet zu schlecht ist

Samstag, 29. August 2015

Ich packe meinen Koffer...

...und habe keine Ahnung, wie viel wovon und was wohin kommen soll. Es ist echt alles andere als einfach zu entscheiden, was man alles braucht. Schließlich kann man nicht alles mitnehmen, aber alles vor Ort kaufen geht auch nicht. Dann sind da noch die Vorbereitungsseminare, für die man auch Sachen braucht und nach dem Wetter sollte man auch noch gehen. Außerdem muss man die ganzen Sachen ja auch noch tragen können. Ich bin echt froh, dass wir mit dem Zug fahren und nicht fliegen, das könnte nämlich auf Grund der Koffer ganz schön teuer werden.
Momentan sieht mein Packplan so aus: Alles auf dem Boden verteilen, eine Bestandsaufnahme machen und dann alles auf Koffer und Rucksack aufteilen. Mal schauen, ob das funktioniert. In meinem Zimmer herrscht zur Zeit auf jeden Fall Chaos :D

Am Dienstag geht's los, deshalb mach ich jetzt weiter, werde mich aber nochmal melden, bevor ich verschwinde (=

Viele liebe Grüße
Sarah

Sonntag, 19. Juli 2015

Erster Besuch in Gouda

Vom 13.07. bis 15.07. habe ich die Arche in Gouda besucht, um erste Eindrücke zu sammeln, die Leute kennen zu lernen und vielleicht auch schon einiges zu regeln.
Stadthaus von Gouda

Zu Erzählen gibt es einiges, aber ich fange von vorne an. Übrigens habe ich beschlossen, den Menschen mit Behinderung Decknamen zu geben, da ich nicht glaube, dass sich irgendjemand freut, wenn ich öffentlich im Internet über sie schreibe. 

Nach meiner Ankunft am Bahnhof von Gouda wurde ich von 2 Huitgenoten (so werden die Behinderten in der Arche genannt) in Form einer Sonnenblume und eines Willkommenluftballons begrüßt. Sie wurden von Marc(einem Freiwilligen von EVS) und Janka (meine ASF Co-Freiwillige) begleitet und haben mich zusammen abgeholt. Wir fuhren gemeinsam ins Manna, das ist eines der Häuser der Arche. Uns wurden einige Leute vorgestellt, das Haus und die Zimmer gezeigt und dann mussten wir eine Weile warten. Schließlich kam Mia (eine spanische Freiwillige von EVS) vorbei und wir liefen gemeinsam mit Sophia, einer Huitgenotin rüber ins Waterput, das andere Haus der Arche. Mia zeigte mir das Haus und anschließend aßen wir gemeinsam mit Sophia einen Keks und tranken Tee / Kaffee. Ich begleitete Mia durch den Rest des Tages, schaute mir ihre Aufgaben an, half beim Kochen und beim Wäsche machen. Zwischendurch habe ich immer mehr Mitarbeiter, Freiwillige, Assistenten und Huitgenoten kennengelernt. 
Kitty <3
Der Älteste Huitgenot der Arche ist Felix, er ist 72 Jahre alt aber total süß, weil er sich über alles mögliche freut und total offen ist. 
Sophia, mit der ich zusammen zum Waterput gelaufen bin hat Trisomie 21 und ist sehr verschlossen. Allerdings hat sie dieses eine holländische Schlagerlieblingslied, bei dem sie total auflebt und wild zu tanzen beginnt. Ich hab das Lied innerhalb der 2 Tage mindestens 10 mal gehört und ich bin mir sicher, dass ich es in einem Jahr komplett auswendig kennen werde :D
Dann hätten wir da noch Lisa, sie hat wohl eine ziemlich schwere Behinderung, aber ich habe sie noch nicht so gut kennen gelernt, als dass ich viel über sie sagen könnte. 
Mario wohnt auch im Waterput, aber er war wie gesagt in Urlaub und ich konnte ihn nicht kennen lernen. 

so schief ist mein Zimmer :D
Mein Tag wird wohl daraus bestehen, die Huisgenoten morgens zu Wecken und ihnen beim Duschen, Anziehen, Frühstücken etc zu helfen bis sie abgeholt werden. Dann steht bis ca. 11 Uhr Hausarbeit in Form von Putzen, Wäsche waschen uvm an. Den Nachmittag habe ich bis 16 Uhr frei, dann kommen die Huisgenoten heim und ich muss mich wieder an die Arbeit machen. Das heißt mich mit ihnen Beschäftigen, Abendessen kochen oder sonstiges. Zeitweise werden sie auch in Ruhe gelassen und dürfen machen, was sie wollen. Abends werden immer gemeinsam die Nachrichten gesehen. Ich glaube darauf besteht Felix, denn er sagte uns immer dass wir ruhig sein sollen, wenn wir zu laut wurden, da er wissen wollte, was in der Welt so abgeht. 
Wenn ich Lust habe, kann ich irgendwann dann auch noch im Garten oder im Atelier, die sich beide im Manna befinden, mitarbeiten oder einmal die Woche mit den Huisgenoten schwimmen gehen. 

Lavendel- und Pestokäse
Noch was zu den Häusern: Ich werde wohl im Waterput leben, es ist das ältere von beiden Häusern und so schief gebaut, dass ich in meinem Zimmer bergauf gehen konnte :D dafür ist es aber häuslicher, man fühlt sich richtig wohl und es ist ruhiger. Mit mir wird dann noch eine spanische Freiwillige im Waterput leben. Das Manna ist das modernere, neuere von beiden Häusern. Hier leben mehr Huisgenoten, die dann auch selbstständiger sind. Dafür ist dort immer was los, man hat kaum seine Ruhe da im Wohnzimmer öfter Meetings sind. 

Gouda: ist ein super süßes kleines Städtchen mit jede Menge Backsteinhäusern und Wasser. Da ist überall Wasser, das ist klasse. Und Katzen habe ich auch jede Menge getroffen. Die sind ebenfalls überall, was total super ist. Das Meer ist ungefähr eine halbe Stunde Autofahrt entfernt, wir waren Dienstag Nacht dort, nachdem wir im Kino waren. Der Strand ist riesig und es ist ein Sandstrand. Der Käse schmeckt natürlich auch klasse :D wir haben giftgrünen Pestokäse und tiefblauen Käse mit Lavendel gefunden, der sogar gut schmeckt. 

Ich glaube die Zeit in Gouda wird super!

Ach ja, hier noch was ganz wichtiges:

Falls ihr Lust habt, beim Online-shopping etwas Gutes zu tun, besucht die Seite, auf der ihr einkaufen möchtet über folgenden LINK, dann spenden die jeweiligen Seiten automatisch einen Teil eurer Ausgaben an die deutschen Archen, ohne dass es euch einen Cent mehr kostet. Ist ne echt super Sache und es sind viele bekannte Shops dabei (Thalia, Amazon, Deutsche Bahn, Deutsche Post, MeinFernbus, Reichelt, Kaufhof, Deichmann, EMP, Lufthansa, Medimops...) man findet aber auch viele Unbekannte Shops, von denen man nicht dachte, dass sie bei sowas mitmachen. Also einfach mal reinschauen.

Welterusten!

Sarah


Donnerstag, 14. Mai 2015

Kurz und knackig

Hallo Ihr Lieben,


Ich hab Post aus Amsterdam und eine Email aus der Arche bekommen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir die Arche schon vor September mal besuchen werden, um die Leute kennezulernen. Vielleicht gibt es dann schon erste Bilder von Gouda (=
Hab jetzt auch die Projektberichte der aktuellen Freiwilligen bekommen und gelesen. Somit weiß ich nun genauer, was auf mich zu kommt. Aber das erzähl ich euch dann erst, wenn ich wirklich angekommen bin, da es nicht sicher ist, dass genau die gleichen Aufgaben auch auf mich zukommen.

Wünsche euch ein schönes Wochenende (=

~ Sarah

Sonntag, 3. Mai 2015

Was ist eigentlich ASF?

https://www.asf-ev.de/de/ueber-uns/geschichte.html
Diese Frage haben sich bisher sicher nicht wenige von euch gestellt. Fangen wir am besten von vorne an.

Die "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" wurde 1958 in Anschluss an die Verbrechen des Holocausts gegründet. Im Gründungsaufruf heißt es: "Wir Deutschen, haben den Zweiten Weltkrieg begonnen und damit mehr als andere unmessbares Leiden der Menschheit verschuldet. Deutsche haben in frevlerischem Aufstand gegen Gott Millionen Juden umgebracht. Wer von uns Überlebenden das nicht gewollt hat, hat nicht genug getan, es zu verhindern." Folglich baten die Gründer der ASF "die Völker, die von uns Gewalt erlitten haben, dass sie uns erlauben, mit unseren Händen und mit unseren Mitteln in ihrem Land etwas Gutes zu tun“ – zeichenhaft, als Bitte um Vergebung und Frieden.

1958 ist allerdings schon lange her und seit dem ist viel Passiert, der größte Teil der Täter lebt schon lange nicht mehr, viele fragen sich, warum ausgerechnet wir noch für die Verbrechen sühnen sollen, wo wir doch gar nichts mehr damit zu tun haben. Natürlich war das auch mein Gedanke und Tatsächlich gibt es bei ASF viele verschiedene Meinungen und Interpretationen zu dem Namen der Organisation. Man sollte sich bei ASF allerdings darüber klar werden, dass der Name aus mehreren Wörtern besteht. Nämlich nicht nur der "Sühne", sondern auch dem "Zeichen" und vorallen aber dem "Friedensdienst" beziehungsweise der "Aktion". Sühne war früher einmal der wichtigste Bestandteil der Organisation, der Grund warum diese überhaupt existiert. Heute haben wir zwar nichts mehr zu sühnen, aber wir haben immer noch eine gewisse Verantwortung. Nämlich die Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Dinge, die im 2. Weltkrieg passiert sind, nicht noch einmal passieren. Dass keiner die Geschehnisse vergisst und dass die Menschen endlich einmal aus der Geschichte lernen. Denn "die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler."*
Mit den Aktionen, die ASF durchführt leisten diese Organisation, all ihre Mitglieder und Freiwillige einen wichtigen Beitrag zur Prävention. Meiner Meinung nach entsteht ein Streit immer dann, wenn zwei verschiedene Parteien kein Verständnis füreinander haben, sie einander nicht verstehen, aber auch nicht bereit sind, aufeinander einzugehen, die andere Position kennenzulernen und zu verstehen. Ob es dabei jetzt um Religion, Politik oder andere Dinge geht ist völlig egal. Daher nennt sich unsere Tätigkeit auch nicht einfach nur IJFD, sondern Friedensdienst. Mit unserem Jahr im Ausland trägt jeder einzelne von uns zur Völkerverständigung bei. Wir werden natürlich nicht ganz allein für den Weltfrieden sorgen, aber wir werden zumindest allein durch unsere Anwesenheit Vorurteile aus dem Weg schaffen, uns mit anderen Kulturen auseinander setzten und schlussendlich sogar die Möglichkeit haben, unsere Erfahrungen mit anderen Menschen - mit unseren Paten, Freunden, Familien, Bekannten usw. - teilen zu können.

Das war jetzt zumindest mal meine Meinung zu ASF, wenn ihr weitere Informationen über die Geschichte der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste lesen möchtet oder euch eine eigene Meinung bilden möchtet, dann lest am Besten die "Über uns" Infos auf der Homepage.

Ich wünsche euch einen schöen Sonntag!





* Zitat v. Ingeborg Bachmann

Dienstag, 21. April 2015

Hartelijk welkom!

Hallo und Herzlich Willkommen zu meinem gerade erstellten Blog!

Diesen habe ich im Sinne meines Internationalen Jugendfreiwilligendiensts (IJFD) bzw Friedensdiensts in Gouda, Holland erstellt. 

Zunächst einmal zu meiner Person:
Ich heiße Sarah, bin momentan 19 Jahre alt, habe einen großen und einen kleinen Bruder, wohne in Rheinland-Pfalz und bin in einem kleinen 3000 Einwohner Ort aufgewachsen. Einen Großteil meiner Kindheit habe ich bei meinem Opa im Garten verbracht. Dieser Garten war riesig, es gab zahlreiche Obstbäume und -sträucher, Gemüsebeete, Hühner, Katzen, Hasen, einen Ziegenbock und zwischendurch auch mal ein Schwein. Ab und zu hatten wir sogar unser eigenes kleines Beet, kletterten dauerhaft auf den Kirschbaum und genossen das Leben. Daher auch meine Liebe zur Natur.

Als ich in der 8. Klasse mit der Schule nach Hastings, England gefahren bin, entdeckte ich meine Leidenschaft für das Reisen. Dank der Schule, Freunden und Verwandten folgten Aufenthalte in Italien, China und Frankreich. 



Seit langer Zeit war es mein Traum, für ein Jahr in einem anderen Land zu leben. Schließlich erfuhr ich von dem FSJ, das man im Ausland leisten konnte. Nach längerer Recherchearbeit bin ich schließlich auf die Organisation "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" gestoßen. Ich erfuhr, dass man mit ASF auch nach Israel fahren konnte, um dort einen Friedensdienst leisten zu können. Ich habe mich beworben und ein Jahr lang  von einem FSJ in Israel geträumt. Am liebsten wäre mir die Arbeit in einem Frauenhaus gewesen. Doch alles kam anders, nachdem beim Auswahlseminar ebenfalls mein Interesse für Holland geweckt wurde. Ich bewarb mich schlussendlich also nicht nur für Israel, sondern auch für Holland, obwohl Israel weiterhin meine absolute Nummer 1 blieb. Als ich dann die Zusage für Holland (und nicht Israel) bekam, war ich schon etwas enttäuscht, da ich nun doch nicht nach Israel konnte. Nichtsdestotrotz wusste ich, dass ich auch in Holland sehr viel Spaß haben würde und neue Erfahrungen sammeln könnte. Mit der Zeit bekam ich von ASF immer mehr Informationen gesandt und freute mich immer mehr auf mein Projekt in Gouda. 

Ich werde zusammen mit einer Studentin aus Hamburg in einer Lebensgemeinschaft für Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten. Zu unseren Aufgaben werden die Betreuung der Leute, Medikamentenausgabe, Hilfe im Haushalt und vieles mehr gehören. Am 01. September geht's erst einmal zu dem Vorbereitungsseminar nach Berlin und ab 09. September dann weiter nach Gouda. Ich freue mich riesig und werde euch über diesen Blog au dem laufenden halten! 

Liebe Grüße eure
Sarah ♥




PS.: Das hier ist die website von ASF: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste